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28.02.2011

Bundestag beschließt die erbrechtliche Gleichstellung von ehelichen und nicht ehelichen Kindern

Viel Diskussionsstoff in der Vergangenheit boten erbrechtliche Regelungen, die Unterschiede zwischen ehelichen und nicht ehelichen Kindern manifestierten. Das Bundesverfassungsgericht sah diese Ungleichbehandlung mehrfach schon als verfassungswidrig an. So wurde aufgrund dieser Rechtsprechung zum Beispiel auch der bloße Erbausgleich des nicht ehelichen Kindes zu Gunsten seiner Stellung als gesetzlicher Erbe aufgegeben. Bisher nicht angetastet wurde das Gesetz hinsichtlich des Stichtages zum 01.07.1949: bislang waren davor geborene nicht eheliche Kinder weder gesetzliche Erben noch Pflichtteilsberechtigten nach ihrem Vater.

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23.02.2011

Anordnung der Ergänzungspflegschaft bei dem Wunsch nach Widerruf eines gemeinschaftlichen Testaments durch einen Ehegatten

Haben Ehegatten ein gemeinschaftliches Testament abgefasst, kann ein Ehegatte gemäß § 2271 wechselbezügliche, also für beide Eheleute bindende Verfügungen nur zu Lebzeiten beider widerrufen und muss dabei notarielle Form einhalten. Um den Widerruf entgegennehmen zu können ist die Geschäftsfähigkeit des Widerrufsadressaten von Nöten. Was passiert allerdings, wenn dieser an Demenz erkrankt und nicht mehr geschäftsfähig ist?

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21.02.2011

Heiraten Eheleute erneut, wird ein ehemals gemeinschaftliches Testament nach der Scheidung nicht wieder wirksam

In der Praxis begegnet man ab und zu dem Fall, dass sich Eheleute scheiden lassen und später die Ehe neu begründen. Dies mutet zwar kurios an, wirft rechtlich allerdings eine Reihe von Fragen auf. Mit einer dieser Fragen, nämlich, ob ein gemeinschaftliches Testament durch Wiederheirat die verlorene Gültigkeit wieder zurückerlangt, hatte nunmehr das OLG Hamm zu beurteilen.

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21.02.2011

Eigenbedarfskündigung einer Wohnung durch eine Firma zu Gunsten eines Gesellschafters ist nicht zulässig!

Hat eine Personengesellschaft, also eine KG, eine OHG oder eine GbR, eine Wohnung vermietet und benötigt sie diese für einen ihrer Gesellschafter, kann der Mieter der Wohnung nicht unter Berufung auf Eigenbedarf gekündigt werden. Mit dieser Entscheidung hat der Bundesgerichtshof am 15.12.2010 den Kreis derjenigen Personen, zu deren Gunsten eine Eigenbedarfskündigung möglich ist, nochmals stark eingeschränkt.

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10.02.2011

Löschung einer Grunddienstbarkeit durch eine Wohnungseigentümergemeinschaft

Seit einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs vor mehreren Jahren besteht in der Praxis erhebliche Unsicherheit, wann der Verbandes der Wohnungseigentümer als eigenes Rechtssubjekt für Entscheidungen zuständig ist und wann die Eigentümer als Individualpersönlichkeiten. Dies genau zu unterscheiden ist insbesondere im Vorfeld einer Klage wichtig. Würde die Klage gegenüber dem falschen Rechtsträger erhoben, wäre sie von Anfang an unbegründet.

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30.01.2011

Was tun, wenn vertragliche Pflegeverpflichtungen nicht erfüllt werden?

Mit zunehmendem Alter steigt das Bedürfnis, für den Fall von Krankheit und Pflegebedürftigkeit auf ein verlässliches Umfeld zurückgreifen zu können. Viele Eltern sehen hierin den Anreiz von lebzeitigen Übergaben von Vermögensgegenständen an Kindern oder auch – in der Praxis weniger häufig – die Abfassung eines bindenden Erbvertrags, der den Übergang von Vermögensgegenständen mit dem Ableben des Erblassers verspricht. Um die eigenen Bedürfnisse abzusichern werden  so genannte Wart- und Pflegeverpflichtungen vereinbart, die der Empfänger der Leistung im Bedarfsfall zu erbringen hat.

Was passiert allerdings, wenn sich der Beschenkte oder der Erbe an seine Verpflichtungen nicht hält?

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19.01.2011

BGH äußert sich zur Behandlung von unsicheren Grundpfandrechten bei der Berechnung von Pflichtteilsansprüchen

Tritt ein Erbfall ein und sind Pflichtteilsansprüche streitig, ist zunächst der so genannten Reinnachlass zu ermitteln. Reinnachlass ist der Wert, der sich nach Abzug der Nachlasspassiva von den Nachlassaktiva ergibt. In der Praxis stellt es häufig ein Problem dar, den konkreten Nachlasswert zu ermitteln. Dies gilt insbesondere dann, wenn Darlehen durch Grundschulden gesichert sind, diese Darlehen allerdings weder aktuell bedient noch von der Bank zur Rückzahlung gefordert sind.

 

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11.01.2011

BGH präzisiert Rechtsprechung um maximale Länge des Kündigungsausschlusses im Wohnraummietrecht

In einem Urteil vom 08.12.2010 äußerte sich der Bundesgerichtshof nochmals zu der Frage, wie lange ein maximaler Kündigungsausschluss in Form des formularmäßigen Kündigungsverzicht in Wohnraummietverträgen sein darf. Desweiteren präzisierte er seine bisherigen Angaben für die Berechnung dieser Frist.

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11.01.2011

Zentrales Testamentsregister passiert Bundestag und Bundesrat

Seit längerem steht die Einrichtung eines Zentralen Testamentsregisters bei der Bundesnotarkammer in der Diskussion. Dieses Register soll geeignet sein, das bisherige Karteikartensystem zu ersetzen und gerichtlichen Nachlassverfahren zu beschleunigen.

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10.11.2010

Bei ausdrücklichem Hinweis auf Unverbindlichkeit der Flächenangabe kein Kündigungsrecht bei Flächenunterschreitung

Am 10.11.2010 hatte sich der Bundesgerichtshof mit der Frage zu beschäftigen, inwieweit ein Mieter von Wohnraum auch dann Miete mindern bzw. das Mietverhältnis kündigen kann, wenn zwar die Fläche 10 % zur Angabe im Mietvertrag geringer ist, der Vermieter bei Vertragsabschluss im Mietvertrag auf die Unverbindlichkeit der Angabe hingewiesen hat.

Diese Fragestellung ist allerdings nicht zu verwechseln mit der Angabe von ca.-Flächen im Mietvertrag

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